Berufliche Neuorientierung für Frauen 2025: So gelingt dir der Neuanfang nach der Elternzeit (2025)

IIch erinnere mich noch ganz genau an diesen einen Dienstagmorgen.

Meine Tochter war knapp ein Jahr alt, die Eingewöhnung in der Kita war… sagen wir mal: holprig. Eigentlich war sie gerade erst gestartet – und ich war schon wieder zurück im Job. Nicht in meinem alten Job, wohlgemerkt. Während meiner Elternzeit hatte man mich auf eine neue Position gesetzt. Neue Aufgaben, neue Kolleginnen, neues Umfeld.

Auf dem Papier klang das gar nicht schlecht. Ich hatte ein eigenes Büro im 9. Stock – mit Blick auf die Elbphilharmonie. Es sah alles sehr schick aus. So, als hätte ich es geschafft.

Aber die Wahrheit sah so aus: Ich war in Teilzeit zurück, ohne echtes Backup, ohne Schlaf – und mit einem Kind, das ständig krank wurde. Meine Nächte bestanden aus Unterbrechungen im 2-3 Stundentakt. Meine Tage aus einem Balanceakt zwischen Kita-Anrufen, schlechtem Gewissen und Aufgaben, an die sich sonst niemand rantraute.

Flexibilität? Gab’s nicht.
Stabilität? Auch nicht.
Kraft? Schon gar nicht.

Ich saß also da, in meinem komfortablen Einzelbüro, starrte auf meinen Bildschirm – und fühlte mich, als würde ich innerlich zerfallen. Und das Schlimmste: Ich dachte, das müsste jetzt so sein. Ich dachte, ich müsste einfach wieder funktionieren. Wieder reinkommen. Wieder „durchhalten“. Und je mehr ich mich anstrengte, desto weniger blieb von mir übrig.

„Ich kann nicht mehr zurück.“ – Wenn der alte Job nicht mehr zu deinem Leben passt

Wenn du gerade spürst, dass dein Job nicht mehr zu dir passt – oder vielleicht noch nie wirklich gepasst hat, dann möchte ich dir zuerst eines sagen: Du bist nicht allein.

Ganz im Gegenteil.

Es sind sehr viele Frauen, die nach der Elternzeit merken: „Ich kann da nicht mehr anknüpfen.“ Und nicht, weil sie schwächer geworden wären – sondern weil sie einerseits ehrlicher mit sich sind. Und weil sie andererseits merken, dass die Energie, mit der sie früher durchgehalten haben, heute nicht mehr reicht. Weil jetzt noch jemand auf sie zählt. Und sie sich selbst nicht länger belügen wollen.

Besonders häufig sind das Frauen, die schon vor dem Kind latent unzufrieden waren. Die durchgehalten haben, weil es „irgendwie ging“. Die sich durch Meetings geschleppt, Termine gewuppt, Deadlines gehalten haben – und dabei innerlich schon längst auf der Bremse standen. Und die irgendwie immer wussten: So richtig passt das hier alles nicht. Und dann trotzdem durchgealten haben, weil passende Optionen fehlten.

Dann kommt ein Kind. Und auf einmal geht dieses „Augen zu und durch“ nicht mehr. Denn was vorher schon grenzwertig war, ist jetzt einfach zu viel. Weil du keine Kraft mehr übrig hast, um dich in einen Job zu pressen, der dir nicht liegt. Weil du nachts nicht ausreichend schläfst – und tagsüber auch keine Pause bekommst. Weil du dich veränderst – und dein Job dir nicht mehr folgt.

Und genau an dieser Stelle fängt berufliche Neuorientierung an. Nicht mit einem klaren Plan. Nicht mit einer durchgeplanten Bewerbung. Sondern mit einem ehrlichen Moment. Dem Moment, in dem du denkst: So kann es nicht weitergehen.

Zwischen zwei Welten – wenn du nirgends mehr richtig reinpasst

Ich weiß noch, wie ich damals dachte: „Okay, das hier geht so nicht. Aber was dann?“

Ich hatte keine Ahnung, wie ich beruflich weitermachen wollte. Ich wusste nur, wie ich nicht mehr leben wollte.

Und das ist ein schwieriger Ort. Dieses Dazwischen. Du hast noch keine neue Idee – aber die alte passt nicht mehr. Du kannst nicht bleiben – aber du weißt auch nicht, wohin du gehen sollst. Du hast Sehnsucht nach Veränderung – aber keine Kraft, sie anzupacken.

Und in dieser Phase kommen sie alle:

  • die Selbstzweifel („Bin ich zu empfindlich?“)
  • die Sorgen („Wie soll das finanziell gehen?“)
  • die Vergleiche („Andere kriegen das doch auch irgendwie hin…“)

Aber weißt du was?

Genau diese Phase – so unangenehm sie auch ist – ist der Beginn von etwas Neuem. Sie ist ein Zeichen dafür, dass du wach wirst.
Dass du dir selbst zuhörst. Dass du bereit bist, hinzuschauen – statt dich weiter durchzuschleppen.

Kein Zeitproblem. Kein Mutproblem. Ein Kraftproblem.

Ich hab damals wirklich gedacht: „Wenn ich mich nur besser organisiere…“ Wenn ich die Kita-Zeiten besser takte. Wenn ich abends noch was vorbereite. Wenn ich ein bisschen tougher bin. Andere schaffen das ja auch.

Und ich hab’s versucht. Glaub mir, ich hab’s versucht.

Ich hatte To-do-Listen. Ich hatte Pläne. Ich hatte Podcasts über Zeitmanagement im Ohr und die Kita-Betreuung bis auf die Minute durchgerechnet. Und trotzdem lag ich abends völlig erledigt im Bett – und dachte: „Es reicht nicht. Ich reiche nicht.“

Was ich erst später begriffen habe:

  • Es lag nicht an meiner Organisation.
  • Es lag nicht an mangelnder Disziplin.
  • Es lag an einem Job, der nicht zu mir passte – und der mich mehr Kraft kostete, als ich hatte.

Wenn du ständig gegen deine Persönlichkeit arbeitest, bringt dir kein noch so guter Plan etwas. Denn dann verlierst du Energie. Jeden. Einzelnen. Tag.

Deshalb ist mein fester Glaube:
Du brauchst keinen Plan. Du brauchst mehr Stimmigkeit. Und die entsteht nicht durch mehr Anstrengung, sondern durch mehr Ehrlichkeit mit dir selbst.

Diese Gedanken kommen leise – aber sie nagen

Vielleicht schleichen sich abends auf dem Sofa oder morgens unter der Dusche Gedanken ein wie: „Eigentlich müsste ich doch zufrieden sein … aber bin ich nicht.“ Oder: „Vielleicht bin ich einfach zu empfindlich. Andere kriegen das ja auch hin.“ Und ganz häufig: „Ich sollte einfach mal dankbar sein – oder mich zusammenreißen.“

Doch unter all diesen Gedanken liegt ein Wunsch, den viele meiner Klientinnen lange verdrängt haben: der Wunsch nach mehr. Mehr Sinn. Mehr Tiefe. Mehr Echtheit. Eine Arbeit, die dich nicht nur fordert, sondern erfüllt. Ein Alltag, der nicht nur funktioniert, sondern sich nach dir anfühlt.

Und genau dieser Wunsch ist nicht übertrieben oder egoistisch. Er ist berechtigt. Und oft ist er der Anfang von echter Veränderung.

Und dann passiert’s: Du hörst dir endlich zu

Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit einer Klientin. Sie war auch Mutter, war nach der Elternzeit zurück in ihren alten Job gegangen – und spürte jeden Tag, wie sehr sie sich verstellen musste.

„Ich hab das früher einfach gemacht. Funktioniert. Mich angepasst“, sagte sie. „Aber jetzt… ich hab keine Maske mehr übrig. Ich bin zu müde zum Verbiegen.“ Und weißt du was? Genau in dem Moment, als sie das sagte, fing etwas an, sich zu verändern.

Denn plötzlich hörte sie sich selbst zu. Nicht mehr den Erwartungen. Nicht mehr der Angst. Nicht mehr dem „Was denken die anderen?“ Sondern sich selbst. Und damit begann der wichtigste Teil der Neuorientierung: das Erinnern.

Sich erinnern, was man gut kann. Was einen begeistert. Was leicht fällt. Was früher Spaß gemacht hat – und was davon vielleicht heute noch geht. Was vielleicht sogar besser geht, weil man heute klarer ist. Ehrlicher. Reifer.

Wenn Frauen anfangen, sich selbst zuzuhören, passiert etwas Magisches: Sie hören auf, gegen sich zu arbeiten. Und fangen an, mit sich zu arbeiten. Und das verändert alles.

Es geht nicht darum, perfekt zu funktionieren – sondern stimmig zu leben

Ich glaube, das ist die größte Erkenntnis, die ich in den letzten Jahren gewonnen habe:

  • Es geht nicht darum, alles zu schaffen.
  • Es geht nicht darum, den perfekten Job zu finden, der alles möglich macht.
  • Es geht auch nicht darum, immer stark zu sein – oder alles sofort zu wissen.

Es geht darum, stimmig zu leben. Zu merken: Was tut mir gut? Was passt zu mir – wirklich? Wo darf ich ganz ich sein, ohne mich zu verlieren?

Wenn du das Gefühl hast, dass du da bist, wo ich damals war – dann lass uns sprechen. Ich begleite Frauen wie dich genau auf diesem Weg.

Kostenloses Kennenlerngespräch

Du spürst, dass dein Job nicht mehr zu dir passt – weißt aber noch nicht, wohin es gehen soll? Dann finden wir gemeinsam heraus, was dein nächster Schritt sein kann. In einem kostenlosen Kennenlerngespräch schauen wir in Ruhe, wo du gerade stehst – und was du brauchst, damit dein Weg wieder leichter wird.

Hier kannst du dir ganz unkompliziert einen Termin buchen:

Ich freu mich auf dich!
Juliane

Und wenn du noch ein bisschen stöbern willst …

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