5 Tipps für mehr Resilienz – und wie du sie sofort umsetzen kannst (2025)
Ich dachte lange, Resilienz sei etwas, das nur die anderen haben
Ich weiß noch genau, wann ich das erste Mal verstanden habe, was Resilienz wirklich ist. Damals war ich Personalentwicklerin und habe mit einem externen Trainer an den Inhalten für eine Führungskräfteakademie gearbeitet. Unser Ziel war: Die Führungskräfte sollten souveräner mit Stress umgehen – und vor allem mit all den Situationen, die man nicht ändern kann, aber trotzdem aushalten muss.
Der Trainer sprach von „psychischer Widerstandskraft“, davon, dass man lernen könne, schwierige Situationen innerlich abzufedern. Ich saß da, hörte zu – und war völlig von den Socken. Ich? Sollte lernen können, mit all dem klarzukommen, was mir bis dahin den Boden unter den Füßen weggezogen hatte? Ich, die bei jeder Kleinigkeit hochging wie eine Rakete?
Ich war nicht resilient. Ganz und gar nicht. Aber allein die Aussicht, dass man das lernen kann – dass es eine innere Haltung ist, keine Glückssache – hat mich damals beruhigt. Und sie beruhigt mich bis heute.
Was ist Resilienz – und warum brauchst du sie?
Resilienz ist nicht die Fähigkeit, alles locker zu nehmen. Es ist auch nicht Gleichgültigkeit oder Coolness. Resilienz ist die Fähigkeit, nach einem inneren Erdbeben wieder aufzustehen. Wieder klarzukommen, obwohl es gerade nicht leicht war. Die Krone zu richten, wie man so schön sagt, aber nicht als Trotzreaktion – sondern mit einem tiefen inneren: „Ich hab’s überlebt. Und ich weiß jetzt, wie ich da wieder rauskomme.“
Was ich bei meinen Klientinnen sehe: Sie sind erschöpft. Maximal überfordert. Zerrissen zwischen Kindern, Job, Partnerschaft – und dabei permanent getrieben vom Gefühl, allem gerecht werden zu müssen. Nur sich selbst nicht. Und was ihnen fehlt, ist oft genau das: Resilienz. Die Fähigkeit, im Sturm aufrecht zu bleiben. Oder, wenn’s sie doch mal umwirft, zu wissen, wie sie wieder aufstehen können.
Deshalb schreibe ich heute diesen Artikel. Damit du weißt: Resilienz ist kein unerreichbares Ziel. Es ist eine einerseits eine Entscheidung und andererseits kannst du sie erlernen. Und du kannst damit anfangen – genau heute.
Wenn du beim Lesen innerlich nickst und denkst: „Ja, genau so ist das auch bei mir.“… dann lass uns einfach mal sprechen. Ganz unverbindlich, ca. 30 Minuten. In diesem Kennenlerngespräch geht es nur um dich: Wo du gerade stehst, was dich beschäftigt – und wie Resilienz in deinem Alltag konkret aussehen könnte. Ich höre zu, stelle ein paar Fragen und zeige dir erste Ansätze, wie mein Coaching dir helfen kann. Du musst nichts vorbereiten. Hier geht’s lang:
Drei Szenen aus dem echten Leben – und was sie mit Resilienz zu tun haben
Letzte Woche war ich auf einem Geburtstag. Irgendwann, du kennst das sicher, kippte die Stimmung – und plötzlich ging es nur noch um Krankheitsgeschichten. Die Mutter der einen hatte eine schlimme Diagnose bekommen. Und dann schoben alle nach. Die Schwester vom Nachbarn, der Kollege aus dem Büro, irgendeine entfernte Cousine.
Ich hörte mir drei Geschichten an. Dann habe ich gesagt: „Ich möchte nicht mehr. Ich möchte solche Gespräche nicht führen. Wenn ihr weitermachen wollt, setze ich mich an den anderen Tisch.“ Und das war kein trotziges „Ich kann das nicht ertragen“. Es war Selbstschutz. Resilienz. Denn Resilienz heißt auch: Ich entscheide, was in meinen Kopf darf – und was nicht.
Zwei Tage später stehe ich auf der Straße und treffe eine Freundin. Sie erzählt mir von den Kinderfreizeit-Orga-WhatsApp-Gruppen. Von glutenfreien Chicken Nuggets, chaotischen Klassenfesten und der endlosen Orga und vor allem den anderen Müttern. Ich höre zu – aber innerlich ist klar: Ich steig da nicht ein. Das ist ihr Film, nicht meiner.
Denn auch das ist Resilienz: Ich muss mich nicht von allem mitreißen lassen.
Vier Fragen, die jede Situation sofort entschärfen können
Diese vier Fragen solltest du dir in stressigen Situationen stellen. Immer. Sie verändern alles:
- Ist mein Leben in Gefahr?
- Ist irgendein anderes Leben in Gefahr?
- Wie denke ich in vier Jahren über diese Situation?
- Wie würde ein vierjähriges Kind diese Situation erklären?
Diese Fragen stammen ursprünglich aus meinem damals entwickelten Resilienzseminar für die Führungskräfteakademie. Und sie helfen dabei, in Sekunden vom Drama-Modus in den Klarheits-Modus zu wechseln. Du wirst überrascht sein, wie oft die Antwort schlicht „Nein“ oder „Egal“ lautet – und wie befreiend das ist.
Fünf Resilienz-Tipps, die wirklich etwas verändern
Viele Resilienz-Tipps klingen schön – aber fühlen sich an wie Sprüche aus einem Kalender. Diese hier tun etwas. Und sie funktionieren:
1. Setz dir realistische Ziele – aber vor allem: deine eigenen.
Nicht die, die deine Chefin, dein Vater oder das Gymnasium deiner Tochter gern hätten. Deine. Frag dich: Was brauche ich wirklich? Was ist mir gerade wichtig – nicht „irgendwann“, sondern heute?
2. Hol dir Rückmeldung über deine Stärken.
Wir nehmen unsere eigenen Stärken oft gar nicht wahr, weil sie uns selbstverständlich vorkommen. Dabei steckt dort so viel Kraft. Ruf eine Freundin an und frag: „Was bewunderst du an mir?“ Du wirst staunen. Und wachsen
3. Sag auch mal: Stopp.
Du musst nicht jede Geschichte zu Ende hören, nicht jeden Chatverlauf lesen, nicht bei jedem Elternabend teilnehmen. Es ist dein Leben. Und dein Nervenkostüm. Resilienz beginnt mit der Entscheidung, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest.
4. Finde kleine Momente, die dir gut tun – und schütze sie.
Nicht der Wellnessurlaub, sondern der zehnminütige Spaziergang. Die Tasse Tee in der Sonne. Die Ruhe am Morgen. Frag dich: Was hat mir früher gut getan? Was davon geht auch heute – in klein?
5. Führe ein Erfolgsjournal – aber nenn es nicht so.
Schreib auf, was gut gelaufen ist. Jeden Tag drei kleine Dinge. Mach’s nicht groß. Mach’s regelmäßig. Es geht nicht ums „Erfolg haben“. Es geht ums Erinnern: Du kannst was. Du schaffst was. Auch an Tagen, an denen du das vergisst und das Leben dich ordentlich umpustet.
Wie deine Persönlichkeit deine Resilienz beeinflusst
Nicht jeder Mensch bringt die gleiche Portion innerer Ruhe mit auf die Welt. Manche sind mit einem beneidenswerten Entspannungsniveau gesegnet – da prallt das Leben einfach ein bisschen sanfter ab. Andere wiederum sind von Natur aus wachsamer, sensibler, vielleicht auch schneller gestresst.
Das hat nichts mit „richtig“ oder „falsch“ zu tun. Es ist schlicht deine Persönlichkeit. Und: Sie lässt sich nicht ändern. Aber dein Umgang damit sehr wohl.
Ich arbeite in meinem Coaching mit wissenschaftlich fundierten Persönlichkeitsanalysen, die auch ein Resilienzprofil beinhalten. Und dieses Resilienzprofil zeigt: Welche Anteile in dir sind von Natur aus schon stark – und welche brauchen vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, Training, Entlastung?
Ein paar Beispiele:
- Du vergleichst dich ständig mit anderen? Vielleicht, weil du versuchst, Zielen hinterherzulaufen, die gar nicht zu dir passen.
- Du kennst deine Stärken nicht? Dann schau dir dein Persönlichkeitsprofil an – es zeigt dir schwarz auf weiß, worauf du bauen kannst.
- Du fühlst dich von jeder Nachricht überfordert? Dann wird es Zeit zu verstehen, was dich wirklich stresst – und was davon gar nichts mit dir zu tun hat.
- Du weißt nicht, wie du am besten zur Ruhe kommst? Auch das ist typabhängig – und lässt sich herausfinden. Ganz konkret.
Denn am Ende ist es wie beim Packen: Wenn du weißt, was in deinem Gepäck liegt – dann kannst du auch leichter sortieren, umräumen, Ballast abwerfen. Und genau das machen wir im Coaching.
Willst du wissen, wie dein persönliches Resilienzprofil aussieht?
Dann lass uns darüber sprechen, ob ein Coaching mit Persönlichkeitsanalyse für dich sinnvoll ist.
Herzlich
Juliane