Berufswahl: Warum ist die Entscheidung heute so schwer? (2025)
Vielleicht kennt ihr das von euren Kindern: Die Schwierigkeiten bei der Berufswahl fühlen sich heute anders an als früher – komplexer, belastender, oft auch lähmend. Viele Jugendliche haben eine große Angst, sich beim Studium oder der Ausbildung falsch zu entscheiden. Früher schien der Weg oft klar: eine Ausbildung, ein Studium, ein Beruf. Heute stehen euren Kindern unzählige Möglichkeiten offen – und genau diese Vielfalt macht es so schwer, sich zu entscheiden. Statt Orientierung erleben viele junge Menschen Unsicherheit und Überforderung.
Die Angst vor einer Fehlentscheidung beim Studium verstehen
Was eure Kinder blockiert, ist nicht fehlender Wille oder Unentschlossenheit, sondern oft eine tief sitzende Überforderung. Die Angst vor einer Fehlentscheidung bei der Studien- oder Berufswahl ist für viele Jugendliche ganz real – und sie kann regelrecht lähmen. Die Sorge, einen „falschen“ Weg einzuschlagen und später zu scheitern, bremst viele noch bevor sie überhaupt losgehen. Das führt nicht selten zu einem inneren Stillstand – und zu Frust auf beiden Seiten.
Wie Social Media die Selbstwahrnehmung und Entscheidung blockiert
Ein weiterer Grund, warum die Angst vor einer Fehlentscheidung beim Studium bei vielen Jugendlichen so stark ist, liegt im Einfluss von Social Media. Eure Kinder sehen auf Plattformen wie Instagram oder TikTok scheinbar Gleichaltrige, die scheinbar mühelos ihren Traumstudiengang gefunden haben oder den perfekten Karriereweg gehen. Was dabei oft vergessen wird: Das sind Momentaufnahmen – gefiltert, inszeniert, nicht die ganze Wahrheit. Trotzdem hinterlassen sie Spuren. Die ständige Vergleichbarkeit führt dazu, dass sich viele Jugendliche selbst infrage stellen – und sich noch unsicherer fühlen in dem, was sie eigentlich wollen.
Generationenunterschiede erschweren die Berufsentscheidung
Auch die Unterschiede zwischen eurer und der jungen Generation spielen eine große Rolle bei den Schwierigkeiten in der Berufswahl. Während ihr euch vielleicht eine klare Entscheidung und zügige Schritte wünscht – am besten mit einem konkreten Ziel vor Augen –, ticken viele Jugendliche heute anders. Sie denken intensiver nach, wollen sich nicht einfach anpassen, sondern etwas finden, das wirklich Sinn ergibt. Es geht ihnen nicht nur um Sicherheit oder Status, sondern um Erfüllung. Das ist kein Zögern aus Bequemlichkeit, sondern Ausdruck von Tiefe und Wertebewusstsein. Doch genau das führt oft zu Missverständnissen – und zu einem unausgesprochenen Druck, der die Unsicherheit eures Kindes noch verstärken kann.
Was steckt wirklich hinter der Entscheidungsschwierigkeit deiner Kinder?
Aus meiner Erfahrung als Karrierecoach weiß ich, wie sehr die Angst vor einer Fehlentscheidung im Studium Jugendliche belasten kann. Ich erinnere mich an einen jungen Klienten, dessen Mutter enttäuscht war, weil er sich einfach nicht entscheiden konnte. Sie verstand sein Zögern zunächst als Unentschlossenheit. Doch in unseren Gesprächen kam etwas ganz anderes zum Vorschein: tiefe Überforderung und die Sorge, den falschen Weg einzuschlagen. Als wir das gemeinsam angeschaut und entwirrt haben, konnte er Schritt für Schritt Selbstvertrauen gewinnen – und seine Mutter begann zu verstehen, dass genau diese Unsicherheit kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein ganz normaler Teil eines ehrlichen Entscheidungsprozesses. Euer Kind braucht in solchen Momenten keine Lösung auf Knopfdruck, sondern jemanden, der zuhört und mit ihm denkt.
Die gute Nachricht ist: Wenn ihr die Schwierigkeiten eures Kindes bei der Berufswahl erkennt und ernst nehmt, könnt ihr entscheidend dazu beitragen, dass es seine Angst vor einer Fehlentscheidung überwindet. Nicht, indem ihr den perfekten Weg vorgibt – sondern indem ihr mit Verständnis, Geduld und gezielter Unterstützung Raum schafft. Euer Kind muss diesen Weg nicht allein gehen. Und ihr müsst nicht alle Antworten haben – oft reicht es, die richtigen Fragen zu stellen und präsent zu bleiben.
Was genau blockiert unser Kind bei der Berufswahl?
Vielleicht fragt ihr euch auch: Was steckt eigentlich hinter der Angst eures Kindes, beim Studium oder bei der Ausbildung die falsche Entscheidung zu treffen? Warum scheint es so schwer zu sein, sich festzulegen? Aus meiner Erfahrung heraus sind es vor allem drei zentrale Hürden, die Jugendliche heute blockieren – und die man als Eltern oft unterschätzt:
1. Digitale Selbstwahrnehmung und Social Media:
Ihr kennt das bestimmt nur zu gut: Euer Kind scrollt durch Instagram oder TikTok – und sieht dort scheinbar lauter junge Menschen, die genau wissen, was sie wollen, erfolgreich sind oder schon mitten im Traumstudium stecken. Diese ständige Reizflut führt unbewusst zu Vergleichen, die die eigene Selbstwahrnehmung stark verzerren. Was bleibt, ist das Gefühl, selbst nicht gut genug zu sein oder irgendetwas zu verpassen. Genau diese Unsicherheit nährt die Angst, bei der Berufswahl oder Studienentscheidung etwas falsch zu machen – und lähmt oft jeden weiteren Schritt.
2. Die Vielfalt des Arbeitsmarkts und Zukunftsangst:
Vielleicht habt ihr selbst schon gemerkt, wie unübersichtlich die berufliche Landschaft heute geworden ist. Euer Kind steht nicht mehr vor zehn, sondern vor hunderten Optionen – Studiengänge, Ausbildungen, duale Programme, Zwischenjahre.
Was früher nach Freiheit klang, fühlt sich heute oft wie Überforderung an. Und als wäre das nicht genug, schwingt auch noch die Sorge mit: Was, wenn der gewählte Beruf in ein paar Jahren gar nicht mehr gebraucht wird? Diese Unsicherheit über die Zukunft macht es vielen Jugendlichen extrem schwer, sich überhaupt zu entscheiden – aus Angst, später zu bereuen.
3. Generationenkluft und Wertewandel:
Vielleicht fragt ihr euch manchmal, warum euer Kind sich einfach nicht entscheiden kann – ihr selbst habt doch früher auch einen Beruf gewählt und seid losgegangen. Aber genau hier liegt eine der größten Veränderungen:
Jugendliche heute suchen nicht nur einen Job, sie suchen Sinn. Sie hinterfragen mehr, wollen sich selbst treu bleiben und Entscheidungen treffen, die sich richtig anfühlen.
Was für euch vielleicht nach Zögern oder Unentschlossenheit aussieht, ist in Wirklichkeit oft ein Zeichen von innerer Auseinandersetzung. Euer Kind will keine vorschnelle Entscheidung treffen, sondern einen Weg finden, der wirklich zu ihm passt – und das braucht Zeit, Raum und Verständnis.
Wie können Eltern ihr Kind in der schwierigen Entscheidung unterstützen?
Ihr Eltern spielt eine entscheidende Rolle, wenn euer Kind vor der großen Herausforderung steht: der Angst vor einer Fehlentscheidung beim Studium oder der Berufswahl. Aber was könnt ihr konkret tun, um es bestmöglich zu unterstützen?
1. Verstehen, dass Überforderung ganz normal ist:
Die heutige Situation ist einfach überwältigend. Statt Vorwürfe zu machen oder Druck aufzubauen, hilft es, diese Überforderung als einen normalen Teil des Prozesses zu sehen und mit viel Empathie darauf zu reagieren.
2. Orientierung bieten – aber ohne Druck:
Hilfreich für euch und eure Kinder sind Persönlichkeitstests, Beratungsgespräche oder Workshops, die sie dazu anregen, sich selbst besser kennenzulernen. Dabei geht es nicht darum, das „perfekte“ Ergebnis zu finden, sondern durch Selbstreflexion mehr Klarheit über die eigenen Interessen und Stärken zu gewinnen.
3. Zeit und Raum geben:
Entscheidungen brauchen Zeit. Wenn ihr euren Kindern die Freiheit gebt, ohne Zeitdruck und äußeren Zwang ihre eigenen Interessen zu entdecken, schafft ihr Raum für echte Orientierung und stärkt ihr Selbstvertrauen.
4. Dialog fördern – Eltern als Resonanzraum:
Redet mit euren Kindern, aber hört vor allem aktiv zu. Ihr seid mehr als nur Ratgeber – ihr könnt ein sicherer Ort sein, an dem Zweifel und Ängste offen geteilt werden dürfen. So entsteht Verständnis und Verbindung statt Distanz.
Was können ihr Eltern jetzt tun? Ein Ausblick
Bleibt geduldig und offen – der Weg zur richtigen Entscheidung ist kein Sprint, sondern ein Prozess. Gerade wenn eure Kinder Angst vor einer Fehlentscheidung beim Studium haben oder generell Schwierigkeiten bei der Berufswahl erleben, ist es wichtig, sie ohne Druck zu begleiten.
Bietet euren Kindern an, gemeinsam kleine Schritte zu gehen: Zum Beispiel Praktika ausprobieren, verschiedene Studiengänge oder Berufswege erkunden und gemeinsam Wünsche sowie Stärken reflektieren. So wird die große Herausforderung überschaubarer, und der Druck nimmt deutlich ab.
Nutzt auch unterstützende Angebote wie professionelle Coachings, Gespräche mit Berufsberatern oder Workshops, die speziell darauf ausgelegt sind, eure Kinder bei ihrer Berufsorientierung zu begleiten. Diese Hilfsmittel können Ängste reduzieren und helfen, Schritt für Schritt mehr Klarheit zu gewinnen.
Denn euer Verständnis macht den entscheidenden Unterschied für eure Kinder. Mit eurer Empathie und Begleitung gebt ihr ihnen den sicheren Raum, den sie brauchen, um trotz der vielen Möglichkeiten heute mutig ihren eigenen
Den Entscheidungsweg abkürzen
Wer den oft langen Entscheidungsweg abkürzen und sich viel Zeit und unruhige Stunden ersparen will, der kann bei mir ein kostenloses Kennlerngespräch buchen und wir schauen gemeinsam, wo dein Kind gerade steht und ob mein Beratungsangebot „Hallo Zukunft“ das richtig für dein Kind ist.