Faktoren, die die Zufriedenheit beeinflussen

Faktoren, die die berufliche Zufriedenheit beeinflussen

5 Faktoren, die deine berufliche Zufriedenheit beeinflussen – und wie du sie nutzen kannst (2025)

Manchmal fühlt sich Arbeit einfach nicht mehr richtig an. Du wachst auf und weißt: So kann das nicht weitergehen.

Vielleicht spürst du das schon länger – aber du kannst den Finger nicht so recht drauflegen. Was genau fehlt? Was stimmt nicht (mehr)? Und vor allem: Was brauchst du eigentlich, damit Arbeit sich wieder stimmig anfühlt?

Ich kenne diese Fragen gut. Denn ich habe sie mir selbst gestellt – viele Jahre lang. Bis ich an einem ganz bestimmten Tag, an einer ganz bestimmten Ampel, verstand: Arbeit darf sich auch leicht anfühlen.

Ist Arbeit so gedacht – dass sie wehtut?

Ich saß in meinem Smart, gerade aus der Tiefgarage des Büros gefahren, auf dem Beifahrersitz eine Ritter Sport, unterwegs zur Kita. Meine Tochter war krank, ich wollte sie aus der Eingewöhnung abholen. An der roten Ampel überkamen mich die Tränen.

Es war nicht das erste Mal.

Ich war erschöpft, müde vom Job – aber nicht körperlich, sondern innerlich. Von außen betrachtet war alles „okay“. Gute Projekte, nette Kollegen, ein sicherer Job.

Und trotzdem tat es weh.

Denn das war nicht das erste Mal, dass ich mich gefragt habe: Bin ich eigentlich falsch?

Ich hatte jahrelang in einem Umfeld gearbeitet, das einfach nicht zu mir passte. Besonders deutlich wurde mir das während eines längeren Projekts in Italien. Jede Woche packte ich den Koffer, fuhr früh zum Flughafen, stieg direkt nach der Landung ins Büro ein, checkte spät abends ins Hotel ein – manchmal ohne Abendessen. Und freitags ging’s zurück.

Meine Kollegen steckten das locker weg. Ich dagegen fühlte mich wie durch den Wolf gedreht.

„Du musst dich einfach daran gewöhnen“, dachte ich. „Stell dich nicht so an. Werde härter. Üb das einfach.“

Also übte ich. Ich machte weiter. Ich zog es durch.

Mit dem Ergebnis: Ich war komplett erschöpft. Denn ich bin nicht gemacht für ständige Ortswechsel, für Reizüberflutung, für dieses permanente Umstellen. Ich brauche Stabilität. Tiefe. Verbindung.

Damals wusste ich das nicht. Ich dachte, mit mir stimmt etwas nicht. Heute weiß ich: Doch, mit mir stimmt sehr viel – aber dieser Job war nicht auf mich abgestimmt.

Genauso wenig wie viele andere davor. Ich habe unzählige Rollen ausprobiert, viele davon gut ausgefüllt. Aber nie war da das Gefühl von: Hier gehöre ich hin. Hier darf ich sein, wie ich bin.

Der Wendepunkt kam an dieser Ampel.

Ich fragte mich: Ist Arbeit wirklich so gedacht, dass sie wehtut?

Ich wusste intuitiv: Nein.

Denn was wäre, wenn Arbeit sich auch leicht anfühlen dürfte? Wenn wir nicht ständig gegen unsere Natur anarbeiten müssten, sondern in einem Umfeld wirken könnten, das uns entspricht? Wenn „funktionieren“ nicht das Ziel ist – sondern wirklich leben und gestalten?

Also habe ich mich auf die Suche gemacht. Nach dem Schlüssel für berufliche Zufriedenheit. Nach dem Job, der zu mir passt. Nach mir selbst.

In meiner zweiten Elternzeit begann ich Weiterbildungen, machte Persönlichkeitsanalysen – und verstand zum ersten Mal, wie ich wirklich ticke. Welche Motive mich antreiben. Welche Aufgaben mir leichtfallen. Und in welchem Umfeld ich aufblühe.

Und heute, Jahre später, weiß ich: Berufliche Zufriedenheit ist kein Dauerzustand, sondern ein Prozess. Ein Prozess, der damit beginnt, dass wir uns selbst verstehen.

Was genau beeinflusst unsere berufliche Zufriedenheit?

In meinen Coachings arbeite ich immer wieder mit fünf zentralen Faktoren. Sie helfen meinen Klientinnen und Klienten – und sie haben auch mir damals geholfen, den eigenen Weg klarer zu sehen:

1. Berufliche Zufriedenheit ist ein Prozess – kein Dauerzustand

Auch wenn du in deinem absoluten Wunschjob gestartet bist: Es ist völlig normal, dass sich mit der Zeit etwas verändert.

Mit jedem neuen Lebensabschnitt wandeln sich unsere Werte, unsere Bedürfnisse – und oft auch unsere beruflichen Vorstellungen. Stabilität, Sicherheit, Sinn oder Selbstverwirklichung: Was wir brauchen, ist nicht in Stein gemeißelt. Es verändert sich – mit dem Leben.

Ich erinnere mich an Barbara, eine Klientin, die mit 66 ihre Praxis schloss. Zwei Jahre lang reiste sie zu Golfresorts. Doch dann saß sie bei mir – unglücklich wie nie. Was fehlte? Aufgabe. Relevanz. Verbindung.

Veränderung heißt nicht: Du hast versagt. Veränderung heißt oft einfach nur: Du bist gewachsen – und brauchst etwas Neues.

2. Verstehen, was dich wirklich antreibt

Zufriedenheit entsteht nicht zufällig. Sie entsteht, wenn bestimmte Bedürfnisse erfüllt sind. Die Motivationstheorie von David McClelland spricht von drei großen Motiven:

  • Leistung – Dinge erfolgreich umsetzen, wachsen, etwas bewegen
  • Anschluss – Zugehörigkeit erleben, wertschätzende Beziehungen pflegen
  • Macht – Einfluss nehmen, gestalten, Verantwortung tragen

Je nachdem, welche dieser Motive bei dir stark ausgeprägt sind, brauchst du ein anderes Umfeld – andere Aufgaben, andere Spielräume.

Und genau hier setzen fundierte Persönlichkeitsanalysen an. Sie zeigen dir schwarz auf weiß: Was treibt dich an? Was brauchst du, um in deine Kraft zu kommen? Und was fehlt dir gerade?

Denn es geht nicht um „Job oder kein Job“. Es geht um die Frage: Passt dieser Job zu mir – heute, in dieser Lebensphase?

3. Deinen inneren Kompass schärfen

Oft wissen wir sehr genau, was wir nicht mehr wollen. Aber was wir wirklich brauchen? Das bleibt diffus.

Dabei ist genau das der Schlüssel.

Stell dir deinen inneren Kompass vor – ein klares Bild davon, wie es sich richtig anfühlen könnte. Keine utopische Vision, sondern ein realistisches Ziel, das stimmig ist für dich.

Frag dich:

  • Was gibt dir Energie?
  • Was bremst dich aus?
  • Welche Rollen passen zu deinen Stärken – und welche überfordern dich?

Diesen Kompass zu schärfen, ist kein Luxus. Es ist die Grundlage für gute Entscheidungen – und oft der erste Schritt im Coachingprozess mit meinen Klientinnen und Klienten.

4. Veränderung muss nicht gleich Kündigung heißen

Nicht jede berufliche Unzufriedenheit braucht einen radikalen Cut. Manchmal genügt ein bewusster Perspektivwechsel – oder eine aktive Anpassung des Jobs an deine Bedürfnisse. Im Coaching nennen wir das „Job Crafting“.

Du kannst gestalten:

  • Deine Aufgaben – mehr von dem tun, was dir liegt, weniger von dem, was dich auslaugt
  • Deine Beziehungen – Klarheit schaffen, wo Energie fließt oder verloren geht
  • Deine Sichtweise – neu sehen, was an deinem Job Sinn stiftet

Besonders wirksam wird das, wenn du deine Motive und Stärken kennst. Denn nur dann weißt du, an welchen Stellschrauben du drehen musst.

5. Anzeichen, dass du gerade im falschen Job steckst

Kommt dir das bekannt vor?

  • Du wachst morgens schon erschöpft auf.
  • Du funktionierst – aber innerlich willst du längst was anderes.
  • Du fühlst dich übersehen – deine Talente verkümmern.
  • Du denkst: „Ich will etwas anderes. Aber was? Und wie?“

Wenn dir das bekannt vorkommt – keine Panik. Es muss nicht gleich alles Kopf stehen. Aber vielleicht ist das genau der Moment, in dem du mal genauer hinschauen darfst. Denn oft beginnt Veränderung einfach mit dem Satz: So will ich das nicht mehr.

Dein nächster Schritt

Wenn du an dem Punkt stehst, an dem du innerlich spürst: So kann’s nicht weitergehen – dann lass uns ins Gespräch kommen.

In einem kostenlosen Kennenlerngespräch schauen wir gemeinsam:

  • Was genau dich gerade blockiert
  • Welche Perspektiven es für dich geben kann
  • Und wie du Schritt für Schritt wieder ins berufliche Gleichgewicht kommst

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